© Ines Thomsen Photography
Vor 15 Jahren ging Günter Unger mit seiner „Entertainment Quarter GmbH“ an den Start. Wie sich die Branche verändert hat und welche neuen Wege er als Artist Manager geht, hat uns der gebürtige Rieder, der hauptsächlich in Palma de Mallorca lebt, erzählt.
Aufgrund ihres umfassenden Netzwerks liegt die Kernkompetenz der „Entertainment Quarter GmbH“ mit Sitz in Wien im Herstellen wertvoller Synergien und Geschäftsbeziehungen zwischen der Musik-, Kunst- und Entertainment-Branche sowie innovativer Unternehmen und Brands. Als die „Entertainment Quarter GmbH“ 2009 an den Start ging, lautete das Erfolgsrezept „360-Grad-Management“.
Heute, 15 Jahre später, ist das immer noch die Philosophie von Gründer und Geschäftsführer Günter Unger, der neben seiner langjährigen Historie in der Musikindustrie jetzt auch innovative Umweltpioniere wie Ing. Mag. Dr. h. c. Ulrich Kubinger von der VTA Group bei der internationalen Vermarktung und strategischen Beratung unterstützt und als Media Coach begleitet.
Herr Unger, Sie sind eine Legende in der Musikindustrie und waren sieben Jahre lang als Manager von Parov Stelar erfolgreich. Wie wichtig ist es, als Artist Manager immer wieder neue Wege zu gehen?
Das ist enorm wichtig, da sich der Musikmarkt immer wieder neu erfindet und die verschiedenen Formate neue Wege erfordern. Als ich im Jahr 2009 – nach 33 Jahren bei der Warner Music Group – mit Künstlern wie Albano Carrisi (Al Bano) oder Hubertus von Hohenlohe an den Start ging, war das Zauberwort „360-Grad-Deal“, was bedeutet, dass sich das Label auch um das Booking oder das Merchandising der Künstlerinnen und Künstler kümmert.
Funktioniert das 2024 noch genauso?
Ich werde täglich gefragt, wie Künstlerinnen und Künstler mit Streaming überleben können. Spotify zahlt in Zentraleuropa circa 0,003 Cent für einen Stream, aufgerechnet macht man mit einer Million Streams rund 3.000 Euro Umsatz. Davon können Weltstars wie Taylor Swift oder Pink sehr gut leben, aber wenn man nur Österreich als Markt hat, wird das mühsam. Den Umsatz kann man also nur aus dem Live-Geschäft generieren oder wenn eine Künstlerin bzw. ein Künstler auch als Markenbotschafter oder als Artist Influencer aktiv ist. Auch der Werbe- und Sync-Bereich ist sehr wichtig. Und genau an diesem Punkt sehe ich mich in meiner Funktion als Artist Manager.
Ist das der Grund, weshalb Sie sich nun auch verstärkt um Industrieunternehmen kümmern?
Ja, bei Shootingstar Leon Löwentraut (junger bildender Künstler aus Deutschland, Anm. d. Red.) ist es uns gelungen, einen Ambassador Deal mit Red Bull herzustellen. Auch für die junge Geigerin Nina Sofie Berghammer aus Linz, ein absolutes Multitalent, konnten wir einen Deal mit der Automarke VW aushandeln. Seit mehr als einem Jahr betreue ich auch die VTA Group aus Rottenbach. Ing. Mag. Dr. h. c. Ulrich Kubinger, der Gründer der Unternehmensgruppe, hat Verfahren entwickelt, die mittels Nanotechnologie stark verschmutztes Wasser reinigen können und ist ein echter Gamechanger im Umweltbereich. Wir sind für den gesamten Video Content zuständig und bringen VTA zum „4Gamechangers Festival“ oder zur EXPO 2025 nach Osaka.
Kann man sagen, dass Sie damit das Artist Management neu erfunden haben?
In jedem Fall! Durch mein Netzwerk habe ich weltweiten Zugang zu Künstler-Managements und wir können mit der Industrie über jeden Markenbotschafter-Wunsch reden. Unsere Künstlerinnen und Künstler sitzen daher in der ersten Reihe, wenn es um einen Deal mit der Industrie geht. Mit der diplomierten Social Media Managerin Christina Rabitsch hat das Unternehmen mit Sitz in Wien eine Expertin für Projektmanagement an Bord, die auf mehr als zwölf Jahre Berufserfahrung in der Musik- und Entertainmentbranche zurückgreifen kann.