Von HR-Managerinnen über Expertinnen in Sachen Frauengesundheit bis hin zur DJane, die bei Events Frauen zusammenbringt – anlässlich des Weltfrauentages am 8. März stellen wir hier inspirierende Frauen aus Oberösterreich vor.
TEXT: Ulli Wright, Nicole Madlmayr, Laura Zapletal, Linnéa Harringer, Petra Kinzl
Mehr als nur Essen
Bei einer Ausbildung und beim Yoga haben sich Andrea Grabner (Mitte), Vesela Vladimirova (rechts) und Andrea Bierwolf (links) kennengelernt und festgestellt, dass sie ihre Leidenschaft fürs Kochen, Hülsenfrüchte, Fermentiertes und Yoga teilen. Seither geben sie ihr geballtes Wissen um gesunden Lifestyle unter dem Titel „Mehr als nur Essen“ auf Instagram, in Workshops und Retreats zu den Themen Ernährung, Fermentation und Achtsamkeit (Eisbaden, Meditation) weiter.
Die drei Ladys sind: Andrea Grabner, Achtsame Yoga-Köchin & -Esserin, Dipl. Ernährungstrainerin, Dipl. Mentaltrainerin, Buchautorin, Yogini, Eisbaderin & Wimhof-Workshop-Organisatorin. Vesela Mihaylova Vladimirova, Dipl. Ernährungstrainerin, Dipl. Bewusstseins- und Nachhaltigkeitspädagogin, Zen-Meditationspraktikerin, Designerin. Mag. Andrea Bierwolf, Fermentista, Expertin für Fermentation aus Leidenschaft, Kombucha-Produzentin, Dipl. Ernährungstrainerin, Dipl. Mentaltrainerin, Buchautorin.
Termine, Inspirationen, Kochbücher und einen Blog mit Rezepten sowie Inspo für einen gesunden Lifestyle findet man auf ihrer Homepage www.mehralsnuressen.at
Selbst ist die Frau
„Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine Frau“, heißt es oft. Hinter dem „Hippmann“, Österreichs größter Tanzschule mit Stammhaus in Wels, stehen Jörgs und Christophs Ehefrauen, Claudia und Carina. Stehen tun sie allerdings eher wenig, sondern tanzen und organisieren fast rund um die Uhr. Ob als humorvolle Tanzlehrerinnen im Saal, als Geschäftsführerinnen mit vielen Projekten und Teams oder natürlich bei ihren insgesamt fünf Kindern (Carina drei, Claudia zwei).
Kennengelernt haben sich die „Hippmänner und Hippfrauen“ übrigens – wie könnte es anders sein – in der elterlichen Tanzschule der Jungs, die heuer ihr 45-jähriges Bestehen feiert. Zum Weltfrauentag am 8. März veranstalten die beiden nun erneut ein „Ladies First Weekend“ von 8. bis 10. März in ihren schönen Räumlichkeiten, mit allem, was Frauenherzen höherschlagen lässt: Tanz-Workshops und Partys, Modeschauen und Ausstellern, Vorträgen und Stargast Michi Kirchgasser uvm. (siehe Bericht Seite 34). Sogar das Logo am Eingang wird eigenhändig auf „Hippfrau“ abgeändert, denn: Selbst ist die Frau!
Macht der Bilder
Die Welt der Fotografie entdeckte Zoe Goldstein Mitte der 90er-Jahre für sich, die Welt der Bilder schon früher. Besser gesagt mit sieben Jahren, als sie mit Anton Bruckner zur Klassik fand. Was mit tapezierten Porträts aus Magazinen im Kinderzimmer begann, ist heute – seit über 20 Jahren und einem Studium in den Fächern Fotografie & Grafikdesign sowie Bildwissenschaften später – Zoes Berufung: Menschen durch ihre Kamera zu porträtieren.
Die Thematisierung der Geschlechterrollen liegt der Linzerin besonders am Herzen. Ihre Wanderausstellung „Für Theresia“, die anlässlich des Brucknerjahres die Frauen des Komponisten porträtiert, ist daher mehr als eine Hommage an ihre Muse. Es ist ein längst überfälliges Sichtbarmachen jener Frauen, die das Leben und musikalische Schaffen Bruckners nachweislich geprägt haben. Und ein drängender Diskurs, was sich seither in der weiblichen Darstellung getan hat. Ab 8. März unter anderem zu sehen im Brucknerhaus Linz. www.zoegoldstein.com
Musik im Blut
Die Tragweinerin Birgit Hinterholzer ist seit März 2023 Generalsekretärin der „Jeunesse – Musikalische Jugend Österreichs“ und zeichnet jährlich für mehr als 500 Konzerte, Workshops sowie Kinder- und Familienkonzerte verantwortlich. Dabei fördert die „Jeunesse“ im Besonderen junge Künstlerinnen und Künstler und hat schon Stars wie Franz Welser-Möst, Angelika Kirchschlager oder Martin Grubinger entdeckt.
Birgit Hinterholzer studierte Klavier und Flöte an der Anton Bruckner Privatuniversität in Linz sowie Strategisches Management und Corporate Entrepreneurship an der LIMAK. Zudem unterrichtete sie am oö. Musikschulwerk. Von 2015 bis 2023 war sie Bundesgeschäftsführerin von „Musik der Jugend“ und dabei vor allem für die Organisation der Jugendmusikwettbewerbe „prima la musica“ und „podium.jazz.pop.rock…“ verantwortlich. Die Musikmanagerin setzt vor allem auf Frauennetzwerke in der Kulturbranche.
Jobs mit Sinn
Menschen orientieren sich bei der Jobsuche längst nicht mehr nur am Gehalt, sondern suchen nach Jobs mit Sinn und möchten für Unternehmen arbeiten, die soziale Verantwortung übernehmen. In der Lindlpower-Gruppe hat sich mit Manuela Lindlbauer, Alexandra Eperjesi-Hefner und Daniela Gruber nun ein erfahrenes Recruiter-Trio dieser Herausforderung angenommen und mit „LP Impact“ Österreichs erste Personalberatung für ESG-Jobs (Environmental Social Governance – Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) mit Standorten in Wien und Linz gegründet.
Alle drei HR-Expertinnen sind seit 21 Jahren mit Lindlpower im Segment Personalberatung erfolgreich unterwegs. Genauso arriviert mischen sie mit LP Experts seit elf Jahren im Segment Zeitarbeit mit und mit LP Digital angeln sie seit drei Jahren nach Talenten für die digitale Arbeitswelt. Nun starten sie mit ESG-Jobs durch. Weil klar war: Die Zukunft wird mehr Jobs im Nachhaltigkeitsbereich brauchen! www.lp-impact.com
Für die starke Mitte
Schmerzen beim Sex, Harnverlust oder ständiger Harndrang? Pssst, darüber spricht man nicht?
Oh doch, die PelviQueens sprechen über die intimsten Themen: Die Gründerinnen von PelviQueens, Magdalena und Judith, absolvierten gemeinsam die Ausbildung zur Physiotherapie und erkannten sehr schnell, dass sie neben vielen anderen Dingen eines sehr stark verbindet: das Interesse am Thema „Ganzheitliche Frauengesundheit“.
Nachdem beide einige Zeit Erfahrungen gesammelt und viele Frauen erfolgreich unterstützt und behandelt haben, beschlossen sie, nicht nur einen freundschaftlichen, sondern nun auch einen beruflichen Weg gemeinsam zu starten. Ihre Vision ist es, mit PelviQueens – einem individuellen und flexiblen Online-Beckenbodenkurs – allen Frauen die Möglichkeit zu geben, sich ohne Scham, flexibel von überall aus, um ihren Beckenboden kümmern zu können! www.pelviqueens.com
Licht aus, Spot an!
Die Liebe zur Musik begann bei Sabine Lehner, besser bekannt als DJane Solaris, bereits in der Kindheit mit der ZDF-Disco und Ilja Richter. Im kommenden April werden es 24 Jahre, in denen sie als weibliche DJane international unterwegs ist, und es wird kein bisschen leiser bei der Welserin. Als Frau in einer Männerdomäne ist das kein einfaches Spiel und erfordert viel Standvermögen, das sie zweifelsohne hat.
Ihr Eventformat „DIE NACHT DER FRAU“ ist eine tolle Gelegenheit, Künstlerinnen sichtbar zu machen, Frauen einander näherzubringen und Bewusstsein für eine weiblich geprägte Wirtschaft zu stärken.
Am 19. April ab 18 Uhr findet die nächste „DIE NACHT DER FRAU“ in der „Tante Kaethe“ in Linz statt.
Anmeldung erbeten unter: djane-solaris@liwest.at
Info unter: www.djanesolaris.com/die-nacht-der-frau-2024/
Schutz für Frauen
Frauenhäuser bieten mehr als nur ein Dach über dem Kopf. Sie sind Zufluchtsstätten für Frauen und ihre Kinder in Krisensituationen. Vor knapp einem Jahr hat Karin Raab die Geschäftsführung im Frauenhaus Linz übernommen. Sie ist Sozialpädagogin und selbst Mutter von zwei Kindern. „Meine Betroffenheit angesichts der ungebrochenen Brisanz von häuslicher Gewalt und der gleichbleibend hohen Anzahl an Femiziden in Österreich hat mich dazu bewogen, mich auch beruflich für Frauen und ihre Kinder einzusetzen, die von Gewalt betroffen sind“, erklärt die 43-Jährige.
„Als Geschäftsführerin kann ich gemeinsam mit unseren Mitarbeiterinnen einen wichtigen Beitrag zur Sensibilisierung und Bewusstseinsbildung leisten, was die Ursachen und Dynamiken von häuslicher Gewalt betrifft, und damit präventiv zu wirken. Auf der anderen Seite können wir als Krisen- und Opferschutzeinrichtung den Frauen und ihren Kindern unmittelbar Schutz und Sicherheit bieten. Wir können sie auf ihrem Weg in ein selbstbestimmtes und vor allem gewaltfreies Leben unterstützen und begleiten. Keine Frau muss diesen Weg alleine gehen.“
Frauen. Bauen. Stadt.
Im Jahr 2030 werden 2,5 Milliarden Frauen in Städten leben und arbeiten, die in den meisten Fällen von Männern geplant und gebaut wurden. Da stellt sich die Frage nach der Rolle von Frauen in der Architektur? Die international tätige Landschaftsarchitektin und gebürtige Linzerin Karin Standler ist eine von 18 Architektinnen, Stadtplanerinnen und -bauerinnen, die mit ihrer Expertise gefragt ist und in der Ausstellung „Frauen Bauen Stadt“ vor den Vorhang geholt wird.
Die Dozentin an der TU Wien, Mitbegründerin der Landuni in Drosendorf, Autorin und Vortragende will vermehrt Frauenperspektiven in die Planung und Gestaltung von Städten einbringen und „nachhaltig Grünräume stärken und die Klimaresilienz verbessern“. Beispielsweise wurde nach Standlers Plänen der Platz vor dem Linzer Nordico entsiegelt und begrünt. „Frauen.Bauen.Stadt“ im afo architekturforum in Linz, Herbert-Bayer-Platz 1, läuft noch bis 22. März.