Walk4Future Reisetagebuch: Physischer und psychischer Grenzgang
MARTINA GLEISSENEBNER-TESKEY ÜBER IHRE AUSSERGEWÖHNLICHE REISE.
© Privat
Zu Fuß von Klosterneuburg nach Paris – zur Haute Couture Week! Und das im Zeichen der Nachhaltigkeit. Unter dem Motto „WALK4FUTURE – REthink Fashion“ legt Martina Gleissenebner-Teskey, Finalistin in der 17. Staffel von Germany’s Next Topmodel, die 1.620 Kilometer lange Strecke von ihrem Wohnort Klosterneuburg nach Paris zu Fuß zurück. Sie setzt damit ein wichtiges Zeichen gegen Fast Fashion und für Nachhaltigkeit in der Modeindustrie.
Was sie in der dritten Woche erlebt hat, erzählt Martina Gleissenebner-Teskey in ihrem Walk4Future Reisetagebuch:
Einsamkeit, Regen und Selbstzweifel
Ich dachte, es würde leichter, aber nach den zwei Pausetagen und dem Zusammensein mit Thomas und unserer gemeinsamen Wanderung von Salzburg nach Bad Reichenhall ist es wirklich schwer geworden: ich habe mich vor allem einsam gefühlt. Zusätzlich ist das Wetter schlechter geworden, ich habe mich im Wald verlaufen, die ersten zwei Tage waren streckenmäßig schwierig und es gab auch keine Events, bei denen ich mich ablenken hätte können.
Der Gipfel war der Mittwoch, an dem ich 39,5 km unter strömendem Regen marschiert bin und abends nicht einmal mehr essen gehen konnte, weil ich mich zwischen Wäsche- und vor allem Schuhe – Trocknen und Essen entscheiden musste. Meine Zweitschuhe hatte ich Thomas mit nach Hause gegeben, um Ballast abzuwerfen und besser über die Berge zu kommen. Der Rucksack hat sich trotzdem so schwer wie vorher angefühlt und ich habe meinen Entschluss täglich bereut.
Erst am Freitag gab es einen Lichtblick, als Brigitte, eine Instagram-Bekannte extra zu mir kam, um die ersten zwei Stunden mit mir zu wandern. Am Freitag Abend schenkte mir die Rezeptionistin meiner Unterkunft aus Mitleid einen kleinen Plüschhund, weil sie mir kein wärmeres Zimmer anbieten konnte. Ich glaube, ich habe mich am Mittwoch wirklich verkühlt, denn seither kämpfe ich mit Kopfweh, Halskratzen und brennenden Augen.
Trotzdem muss ich weiter, ich habe keine Zeit zum Ausrasten. Am Samstag hatte ich einen Panel-Talk, der von Greenstyle Munich und dem VON BIRON Lab veranstaltet wurde und danach ein Fotoshooting. Das hat mir wieder Auftrieb und Kraft gegeben.
Abends habe ich dann bei meiner Freundin Jenny übernachtet und am Sonntag statt eines Muttertags einen Freundinnentag verbracht. Ich kann nur hoffen, dass ich die neue Woche wieder fit starte, denn die nächsten Tage, ja sogar 3 Wochen, werden sehr anspruchsvoll und gleichzeitig auch besonders inspirierend.
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