Robert Leitner: Vom Wirtschaftsjuristen zum Krimiautor
Robert Leitner, Jurist und Ökonom der WKO Oberösterreich, im Interview über sein literarisches Debüt „Elferkiller“.
Robert Leitner © Cityfoto
Warum das Jahr 1989 nicht nur politisch, sondern auch für ihn persönlich prägend war, wie daraus „mörderischer“ Stoff entstand und inwiefern ihm
Ulrich Seidls „Rimini“ zuvorkam.
Robert Leitner lebt in St. Magdalena bei Linz und ist als Jurist und Ökonom in der WKO Oberösterreich tätig. Mit „Elfer killer“ legt er seinen ersten Kriminalroman vor, der auch auf seine Anfänge als Gerichtspraktikant in Steyr zurückgeht. Die spannenden Hintergründe der Entstehung seines Krimis hat er der OBERÖSTERREICHERIN verraten.
„Meine Erfahrungen als Gerichtspraktikant 1989 in Steyr boten viel Stoff für meinen Krimi.“
Robert Leitner
Robert Leitner im Interview
Herr Leitner, Ihr Debütroman „Elferkiller“ spielt in der fiktiven Stadt Vorderstadt im Jahr 1989. Warum haben Sie sich für diesen historischen Kontext entschieden?
Meine Frau und ich sind leidenschaftliche Krimileser. Während der Coronazeit ging mir der Lesestoff aus, da meinte ich scherzhaft zu meiner Frau, dass ich selbst einen Krimi schreiben könnte. So begann ich zu überlegen, welches Jahr in meinem Leben besonders spannend war und kam auf 1989. Es war ein Jahr voller Umbrüche: Der Fall der Berliner Mauer und das Ende des Eisernen Vorhangs. Ich persönlich begann meine Gerichtspraxis in Steyr. Und Vorwärts Steyr stieg in die 1. Bundesliga auf. Diese Ereignisse bilden den Rahmen für meinen Krimi, auch wenn die Morde erfunden sind. Im Buch ist vieles erfunden, aber manches ist wirklich passiert.
Die Protagonisten Ihres Buches sind die Ge-
richtspraktikanten Ronnie Astlehner und Stefan Karoly, die sich in die Ermittlungen einer rätselhaften Mordserie vertiefen.
Was hat Sie dazu inspiriert?
Die Charaktere sind teilweise autobiografisch und gehen auf meine Zeit als Gerichtspraktikant in Steyr zurück. Ronnie Astlehner ist mein Alter Ego, während Stefan Karoly auf einem Freund basiert. Damals passierte viel am Gericht. Steyr war Krisenregion mit Massenarbeitslosigkeit, da die Verstaatlichten-
industrie am Boden lag. Die Bordelldichte war groß. Da Prozesse wie Nötigungsdelikte oder Drogenhandel damit einhergingen und in Steyr verhandelt wurden, bekamen ich und mein Gerichtskollege viel davon mit, wie etwa vom Rimini-Prozess. Deshalb beginnt mein Roman auch in Rimini. Übrigens hatte ich vor, mein Buch „Rimini“ zu nennen, da kam mir allerdings
Ulrich Seidl mit seinem Film zuvor (lacht) und so wählte ich einen Titel mit Bezug zu Fußball.
Ist Ihr Buch auch für jene geeignet, die sich nicht für Fußball interessieren?
Absolut! Viele Frauen haben das Buch bereits
gelesen und bestätigt, dass es spannend ist. Fußball ist zwar der rote Faden – ich selbst war auch einmal
aktiver Fußballer und in der WKO-Fußballmannschaft mit dem ehemaligen WKO-Präsidenten Rudolf Trauner – aber das Interesse für Fußball ist keine Voraussetzung, um das Buch zu lesen.

ELFERKILLER
Vorderstadt wird Mörderstadt.
Erhältlich im Buchhandel oder direkt
beim Verlag Schriftenstand
(www.schriftenstand.com), € 20
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