Michaela Grammer: „Ich pflege aus Liebe zum Menschen“

Michaela Grammer, Fachsozialbetreuerin für Altenarbeit im Gemeindealtenheim Grünburg, im Interview

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Im Jahr 2002 hat Michaela Grammer im Gemeindealtenheim Grünburg als Fachsozialbetreuerin für Altenarbeit (FSBA) ihren Dienst begonnen. Im Interview verrät sie, warum sie sich für diesen Beruf entschieden hat, was das Schöne daran ist, und was sie sich wünschen würde, wenn sie, wie im Märchen, drei Wünsche frei hätte. 

Frau Grammer, warum haben Sie sich für den Pflegeberuf entschieden?
Aus Liebe zum Menschen und auch deshalb, weil ich gerne Menschen umsorge. Der Beruf ist für mich eine Berufung. 

Wie sind Sie zu Ihrem Beruf in der Altenarbeit gekommen?
Eine Freundin von mir hat ein Schnupperpraktikum in einem Altenheim absolviert und dadurch mein Interesse geweckt. Daraufhin habe ich mich dazu entschieden, ein Freiwilliges Soziales Jahr zu absolvieren. Anschließend habe ich die zweijährige SOB/Schule für Sozialbetreuungsberufe Steyr absolviert und in meinem Beruf zu arbeiten begonnen.

Sie üben Ihren Beruf bereits seit mehr als 20 Jahren aus. Was macht Ihnen daran Spaß und Freude?
Die Arbeit mit und an Menschen sowie auch die Zusammenarbeit im Team machen mir sehr viel Freude. Es sind vor allem die Beziehungen und Gespräche mit den Menschen, die ich an meinem Beruf sehr schätze. Außerdem kann ich körperlich aktiv sein und mich persönlich wie auch fachlich durch Weiterbildungen und Fortbildungen laufend weiterentwickeln.

Was gefällt Ihnen an der Tätigkeit mit den Heimbewohnerinnen und Heimbewohnern?
Die Beziehung zu den Heimbewohnerinnen und -bewohnern sowie das Vertrauen, das sie mir entgegenbringen, sind eine große Bereicherung für mich. Vor allem auch deshalb, weil die Menschen über viel Lebenserfahrung verfügen. Ein gegenseitiger ehrlicher Umgang ist mir sehr wichtig und ich finde es erfüllend, unsere Bewohnerinnen und Bewohner auf ihrem letzten Stück des Weges begleiten zu dürfen. 

Welche Fähigkeiten und Talente sollten Pflegekräfte generell mitbringen?
Neben Geduld, Mitgefühl, Empathie und Einfühlungsvermögen sind vor allem auch Teamgeist sowie körperliche und psychische Belastbarkeit wichtige Eigenschaften, die man für einen Beruf in der Pflege mitbringen soll. 

Was brauchen die Bewohner Bewohnerinnen in einem Altenheim?
Sie brauchen nicht nur die Pflege des Körpers. Für das allgemeine Wohlbefinden braucht es mehr, vor allem eine familiäre und soziale Bindung. Jeder Mensch hat individuelle Bedürfnisse und auf die muss man eingehen. Daher sind aktives Zuhören und Reflektieren gefragt. Oft sind auch Themen wie biografisches Aufarbeiten und professionelle Unterstützung von Psychotherapeuten notwendig. 

Wenn Sie, wie im Märchen, drei Wünsche frei hätten, welche wären das?
Erstens täte ich mir wünschen, dass sich jeder Mensch Gedanken und Überlegungen macht, wie sie oder er gerne alt werden möchte und was es dazu braucht.

Zweitens würde ich mir eine Gehaltsanpassung wünschen, also eine Anpassung, was die Wertschätzung zu dieser Tätigkeit mit Verantwortung widerspiegelt. Und drittens stünden mehr professionelle Helferinnen und Helfer, Ärztinnen und  Ärzte, Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter sowie Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten mit Schwerpunkt Geriatrie auf meiner Wunschliste. 

Info

Informationen zu Berufsfeldern und Ausbildungen im Bereich Sozial- und Gesundheitsberufen sowie eine Jobbörse finden Sie auf der Homepage www.sinnstifter.at

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