Pflanzenkosmetik

Pflanzenkosmetik: 3 sommerliche Rezepte

Grünes Glück - Kräuterexpertin Karina Nouman zeigt, wie man Pflanzenkosmetik selber herstellen kann

5 Min.

© Tareq Nouman

Die Kräfte von Heilpflanzen kann sich jeder zunutze machen. Auch wenn man in der Stadt lebt. Oft wachsen die natürlichen Schätze direkt vor der eigenen Haustüre. Karina Nouman, auch bekannt als Fräulein Grün, ist Kräuterexpertin, Autorin, Dozentin und gibt ihr regionales Kräuterwissen in Workshops und Kräuterwanderungen weiter. Als diplomierte Praktikerin der Traditionell Europäischen Heilkunde zeigt sie, wie ohne großen Aufwand fast vergessene alte Hausmittel, wirksame Heilmittel und Pflanzenkosmetik aus Kräutern, Wurzeln und Beeren gezaubert werden können.

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Pflanzenkosmetik und Heilkräfte aus der Natur. Wilde Kräuter und Pflanzen kann man vielfältig einsetzen, ob in der Küche, als Heilpflanze, für das seelische Wohl oder als Pflanzenkosmetik. „Im Sommer wachsen viele Kräuter bei uns, die frisch, aber auch getrocknet verwendet werden können“, erzählt uns Karina Nouman und zeigt uns einige Kräuterarten, während sie uns durch ihr Kräutersacherl führt. „Das Johanniskraut beispielsweise ist eine altbewährte Heilpflanze, die stimmungsaufhellend wirkt.

Man kann dieses Sonnenkraut aber auch zu einem Rotöl verarbeiten und gegen Muskelkater, Narben, Quetschungen und vieles mehr einsetzen. Außerdem haben wir einige Minzearten in unserer Region, die man beim Wandern finden kann. Sie wirken konzentrationsfördernd und kühlend. Der Wilde Thymian, ebenfalls bei uns heimisch, wirkt antiviral und ist eine richtige Erkältungspflanze.“

Für uns hat die begeisterte Kräuterexpertin ausgewählte Pflanzenkosmetik-Rezepte verraten, die besonders im Sommer erfrischend und wohltuend sind.

Gesichtsmaske aus Frauenmantel

Viele Geschichten und Mythen ranken sich um den Frauenmantel, denn am Morgen, wenn die ersten Sonnenstrahlen den Boden berühren, findet sich im Frauenmantel oft ein großer, glitzernder Tropfen. Kein Tautropfen, sondern der Guttationstropfen. Ein Tropfen, denn die Pflanze aus ihrem Inneren hervorholt, gefüllt mit den wirkungsvollen Inhaltsstoffen. Die Alchemisten glaubten, dass daraus Gold entstehen kann. Tatsache ist, dass man auf alle Fälle diesen Tropfen trinken oder ins Gesicht träufeln kann – quasi ein kleines Lebenselixier am Morgen.

Pflanzenkosmetik
© K. Nouman

Zutaten
1 Handvoll Frauenmantel­blätter und -blüten
50 g Joghurt
10 g Honig

Zubereitung
Das Kraut wird in einem Mixer zerkleinert oder per Hand zerquetscht, dass daraus eine schöne grüne Masse entsteht. Danach diese mit dem Joghurt und dem Honig vermischen. Die beiden Zutaten enthalten Säure, die die Haut aktiviert und ebenfalls das Hautbild verfeinert. Ist alles gut verrührt, kommt die kühle Maske auf das Gesicht und sollte 20 Minuten einwirken.

Tipp
Unbedingt darauf achten, dass die Blüten noch nicht verblüht sind. Obwohl dieses Kraut zu den Rosenwächsen gehört, sind die Blüten so unscheinbar, dass man genau hinsehen muss. Für die Maske reichen aber auch die Blätter.

Der Hitzeretter im Sommer: Pfefferminz-Rosmarin Spray

Dieses Kraut ist wohl eines der bekanntesten, und viele haben etwas mit Pfefferminze bestimmt zuhause. Ob als ätherisches Öl für Kopfschmerzen oder den Saunagang, frisch im Kräutertopf für einen Mojito oder als Tee bei Übelkeit oder Magenschmerzen. Pfefferminze wirkt belebend, und es ist nach­gewiesen, dass ein 10-prozentiges ätherisches Pfefferminzöl dieselbe Wirkung hat wie Paracetamol.

Pflanzenkosmetik
© K. Nouman

Zutaten
Eine Handvoll frische Pfefferminz-
und Rosmarinblätter
100 ml sprudelndes Mineralwasser
10 ml 40-prozentiger Korn
1/2 TL Steinsalz

Zubereitung
Die Kräuter werden klein geschnitten und kommen in ein Glas mit dem Mineralwasser und Alkohol. Da sollten diese etwa einen halben Tag ziehen. Danach alles abseihen und in eine Sprühflasche mit dem Salz geben. Dieses sorgt dafür, dass der Spray ca. einen Monat lang hält.

Tipp
 An heißen Sommertagen den Spray in den Kühlschrank geben und bei Bedarf den kühlen Sprühnebel im Gesicht genießen.

Rose -Ringelblume Handcreme 

Bei den Kräutern hat sich Karina Nouman für die pflegende Rose und die wundheilende Ringelblume entschieden. Als i-Tüpfelchen gibt man auch das wertvolle ätherische Rosenöl dazu, man kann aber ganz nach dem individuellen Geschmack einen anderen Duft verwenden.

Pflanzenkosmetik
© K. Nouman

Zutaten
60 g Kakaobutter
60 g Kokosöl
15 g Bienenwachs
Blütenpulver aus getrockneter Rose
und Ringelblume
4–5 Tropfen ätherisches Rosenöl

Zubereitung
Zunächst werden die getrockneten Kräuter zu einem feinen Pulver gemörsert. Dann Kakaobutter, Kokosöl und Bienenwachs in einem Topf im Wasserbad schmelzen. Sobald alles flüssig ist, kommt das ätherische Rosenöl dazu. Alles gut durchmischen, und schon ist die noch flüssige Handcreme fertig zum Abfüllen. Nachdem die Formen abgefüllt sind, kommt das Kräuterpulver hinein, das dann zu Boden sinkt. Jetzt kühl stellen, und es dauert nicht lange, dann ist die Handcreme fest und fertig zum Verwenden oder Verschenken.

Tipp
Wer unter Neurodermitis leidet, sollte anstatt auf Kokosöl auf Aprikosenkernöl setzen. Das wirkt wie ein Therapeut für die Hände.

MEHR ÜBER DIE AUTORIN DIESES BEITRAGS

Elisabeth Trauner
© Privat

Elisabeth Trauner ist Redakteurin von Unser SALZBURG und mit Stift, Block und Herz immer zur Stelle, wenn Menschen spannende Geschichten zu erzählen haben. Sie hört Podcasts, braucht Krimis und True Crime-Dokus zum Einschlafen und probiert gerne neue Kochrezepte aus, die aber meistens komplett schief gehen.

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