Traumjob OP-Instrumentarin 

Tanja Kaar, OP-Instrumentarin am Ordensklinikum Linz Elisabethinen, über ihre Berufung

3 Min.

© Martin Wiesler

Schon als Kind hat es Tanja Kaar fasziniert, wie der menschliche Körper funktioniert. Heute arbeitet sie als OP-Instrumentarin am Ordensklinikum Linz Elisabethinen. Was sie dabei macht und warum es ihr absoluter Traumberuf ist, im OP zu arbeiten, erzählt sie in unserem Interview. 

Wie lange arbeiten Sie schon als OP-Instrumentarin? Wie sind Sie zu diesem Beruf gekommen?
Tanja Kaar: Ich habe mein Diplom 2005 gemacht und seitdem arbeite ich im OP. Das Schöne ist, dass es immer noch mein Traumberuf ist.

Welche Ausbildung ist notwendig, um als OP-Instrumentarin arbeiten zu können?
Zu meiner Zeit war es noch so, dass es die spezielle OTA-Ausbildung noch nicht gegeben hat. Ich habe die Krankenpflegeschule bei den Elisabethinen absolviert und erst danach konnte ich die Zusatzausbildung als OP-Instrumentarin machen. Wenn es die OTA-Ausbildung damals schon gegeben hätte, hätte ich diese gemacht, weil für mich schon sehr früh klar war, dass ich einmal im OP arbeiten möchte. 

Woher kommt diese Faszination?
(lacht) Der menschliche Körper hat mich schon als Kind sehr interessiert. Die Fernsehsendung „Es war einmal … das Leben“, in der es darum geht, wie der menschliche Körper funktioniert, habe ich geliebt. Während meiner Ausbildung durfte ich dann ein Praktikum im OP absolvieren und von da an habe ich gewusst, dass es der Beruf ist, den ich einmal ausüben möchte. 

© Martin Wiesler

Was ist Ihre Aufgabe als OP-Instrumentarin?
Mein Aufgabenbereich ist breit gefächert, eine meiner Hauptaufgaben liegt im intraoperativen Anreichen steriler Instrumente. Vor den Operationen gehen wir im Team die Checklisten durch, damit alles perfekt für jeden Eingriff vorbereitet ist und auch alle benötigten Materialien und Instrumente verfügbar sind. Bei meiner Arbeit ist mir das Prinzip „Safety first“ am wichtigsten. Es bedeutet, dass ich immer auf sämtliche Eventualitäten vorbereitet bin. Manchmal wird das vielleicht ein bisschen belächelt, aber die meisten meiner Kollegen schätzen das sehr. Mir persönlich gibt diese Vorgehensweise Sicherheit, ich möchte für jeden Patienten immer das Beste geben können. 

Was ist für Sie das Besondere an Ihrem Job?
An meinem Beruf schätze ich besonders die Abwechslung, die enge Zusammenarbeit im Team und die Eigenverantwortung, die man trägt. Man arbeitet mit verschiedenen Disziplinen und Operateuren zusammen und die Operationen variieren täglich. Das erfordert ein hohes Maß an fachlichem Know-how und die Kunst, sich diesen wechselnden Anforderungen rasch anpassen zu können.

Wie hoch empfinden Sie die Verantwortung, wenn Sie im OP sind? Wie ist es, wenn zum Beispiel Komplikationen während einer Operation auftreten? 
Natürlich ist die Verantwortung groß, aber wie gesagt – ich versuche immer, für jeden Patienten das Beste zu geben. Und wenn es einmal brenzlig wird, arbeiten wir im Team Hand in Hand, sodass wir die Situation im Bruchteil einer Sekunde wieder unter Kontrolle haben. 

© Martin Wiesler

Gibt es eine Situation oder eine Operation, die Ihnen besonders in Erinnerung geblieben ist?
Ja, das war, als meine Oma bei uns operiert wurde. Das ist mir sehr nahe gegangen und hat mich persönlich betroffen, sodass ich mich nicht an den OP-Tisch stellen konnte. Ich war dabei, als sie eingeschlafen und wieder aufgewacht ist. Und in der Zwischenzeit wusste ich, dass sie in guten Händen ist. 

Sie sind auch Mama. Wie gut lässt sich der Job als OP-Instrumentarin mit Ihrer Familie vereinbaren? 
Ich bin zwar noch in Elternteilzeit, aber grundsätzlich lassen sich Job und Kids gut vereinbaren. Derzeit arbeite ich meist ganztags, zwei Tage in der Woche, die wir schon länger im Vorhinein vereinbaren. Auf diese Weise ist die Organisation sowohl für mich einfacher als auch für unsere Führung, die Pläne für insgesamt 50 Leute erstellen muss, was mit sehr viel Aufwand verbunden ist.  

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