#weare Starke Stimmen – Starke Frauen am 9. März in Linz

"Wenn eine von euch schwanger wird, ist es eh vorbei ..."

5 Min.

.. vorbei? Vorbei ist gar nichts, vor allem nicht bei den Poxrucker Sisters. Pünktlich zu ihrem zehnjährigen Jubiläum starten die Schwestern aus dem Mühlviertel so richtig durch – und das mit Baby(-bauch). Zu hören und zu sehen am 9. März bei „#weare Starke Stimmen – Starke Frauen“ im Brucknerhaus Linz. 

Die Konzertreihe „#weare Starke Stimmen – Starke Frauen“, anlässlich des Internationalen Frauentages, findet am 9. März nun schon zum zweiten Mal im Brucknerhaus Linz statt. Wir haben die Gastgeberinnen Steffi, Christina und Magdalena Poxrucker – bekannt als die Poxrucker Sisters – getroffen und über ihre Beweggründe für dieses Konzert, Gleichberechtigung, ihre Musikkarriere und über das Mutterwerden gesprochen. 

Frauen für Frauen.

Die Idee hinter dem Konzert, bei dem die Schwestern viel Verantwortung tragen und auch viele weitere Musikerinnen auftreten werden, ist auch durch die Unterstützung von Opinion Leaderinnen und Politikerinnen möglich geworden. Ihnen ist dabei wichtig, auf relevante Ungerechtigkeiten und Hindernisse zu verweisen, mit denen sich nicht nur die Musikerinnen herumschlagen müssen, sondern auch jede andere, sei es bei der Vereinbarkeit von Karriere und Familie, gleiche Karrierechancen, dieselbe finanzielle Entlohnung oder andere Benachteiligungen, denen sich Frauen stellen müssen. 

Zum 10-jährigen Jubiläum: Christina und Steffi spielten ihre Jubiläumstour mit Babybäuchen auf der Bühne. © Strobl

Musik. Talk. Fotografie. Schauspiel.

Neben einer Talkrunde, einer Ausstellung der Fotografin Zoe Goldstein – übrigens über Bruckner und die Frauen, die in seinem Leben eine wichtige Rolle gespielt haben und für die er Musik geschrieben hat – wird es auch einen Auftritt von „Das Schauwerk“ geben, Schauspielerinnen zeigen ein szenisches Stück zum Weltfrauentag, machen relevante Themen sichtbar und vor allem hörbar. Und selbstverständlich wird es ganz viel Raum für Musik geben. Auch die Poxrucker Sisters werden auftreten, die jüngste – Magdalena – begleitet vom Chor des musischen Gymnasiums Honauerstraße Linz und dem Frauen-Streicherensemble des Bruckner Orchester Linz. 

Neue Poxi-Generation wächst heran.

„Wir haben gerade unsere 10-Jahres-Jubiläumstour gespielt und sind mit unseren Babybäuchen auf der Bühne gestanden, haben getanzt und gesungen und die Auftritte genossen. Dafür gab es auch schöne Rückmeldungen von unseren Fans“, so Christina und Steffi. Mittlerweile ist Christinas kleines Mädchen bereits auf die Welt gekommen. Von Steffi gab es zu Redakitonsschluss noch keine Baby-News. 

Für mehr Miteinander als Gegeneinander.

„Wir haben schon oft gehört: Nutzt die Zeit, denn sobald eine von euch schwanger ist, ist es sowieso vorbei mit der Karriere. Alleine dieser Satz löste etwas in uns aus und ließ uns hinterfragen: Wie sollen wir das alles schaffen?“, sind sich die Mamas unsicher. Warum versuche man nicht, sich gegenseitig zu unterstützen? Ein Kind großzuziehen, vor allem als selbstständige Musikerin, könne ohnehin nur mit ganz viel Unterstützung von allen Seiten gelingen.

„Es braucht noch viel mehr Unterstützung, auch Mentoring, und Programme zu dieser Thematik. Es ist einfach unfair, dass sich diese Fragen ein Mann gar nicht stellen muss, weil er die Kinder nicht auf die Welt bringt“, wird Steffi nachdenklich. Und Christina ergänzt: „Wir sind ja nicht die einzigen Frauen, die am Wochenende arbeiten, und dafür braucht es ein System wie Kinderbetreuungsplätze. Auch ohne Pensionssplitting wird es nie wirklich fair sein.“ 

#weare Starke Stimmen. Starke Frauen im Brucknerhaus Linz. © Steinecker

Hochkarätiges Line-Up.

Auch heuer bringen die Poxrucker Sisters wieder viele beeindruckende Künstlerinnen auf die Bühne, wie das Frauen-Streicherensemble des Bruckner Orchester Linz, Katharina Straßer, Virginia Ernst, die
Schick Sisters und weitere Künstlerinnen aus (Ober-)Österreich. 

Wir verändern die Welt nur gemeinsam.

Wie sie als Mamas von Buben die zukünftige Welt verändern könnten? „Unser Sohn wächst automatisch mit Gendern auf, denn beim Vorlesen gendere ich selbstverständlich die Kinderbücher, die übrigens oft nicht gegendert sind. Für unseren Bub ist das alles ganz normal.

Ich merke aber auch, dass ich stark abhängig von meinem Mann bin und es nur gemeinsam gelingen kann, diese Vorbildrolle zu leben. Mein Mann putzt, kocht und spricht auch viel über seine Gefühle. Ich bin sehr dankbar, dass er auch Feminist ist und wir in unserer Familie eine offene Rollenverteilung leben. Dass das für unseren Bub voll gut ist, merken wir total“, teilt Christina ihre privaten Erfahrungen. 

Die ersten Songwriterinnen des Jahres – ever.

Seit zehn Jahren sind die Oberösterreicherinnen also im Musikbusiness zu Hause. 2023 wurden sie als „Songwriterinnen des Jahres“ mit dem Amadeus Austrian Music Award ausgezeichnet. Übrigens ging dieser Preis zum allerersten Mal an eine Frau bzw. an Frauen.

„Für uns war der Zeitpunkt sehr schön, dass wir zu unserem Jubiläum den Amadeus Award verliehen bekommen haben. Das war endlich auch die Anerkennung aus Wien, auf die wir lange warten mussten. Denn der Großteil der österreichischen Musikszene spielt sich in Wien ab und diese ist nach wie vor sehr männerdominiert. Durch so einen Preis bekommt man wieder Lust auf mehr! Es gab Unsicherheiten und Herausforderungen, aber grundsätzlich ist das letzte Jahr stark geprägt von Dankbarkeit. Wir wissen, wir tun viel dafür, wir sind fleißig – und dann gibt es noch die Portion Glück, die man nicht planen kann“, so die Schwestern.

Das erste mal ging der Amadeus Austrian Music Award an die Songwriterinnen des Jahres. © Zoe Goldstein

#weare Starke Stimmen  – Starke Frauen 

9. März 2024, ab 18 Uhr 

Brucknerhaus Linz

Infos und Tickets unter 

www.brucknerhaus.at 

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