Mehr Pasta, Mehr Bauch, Mehr Selbstliebe

Zusätzliche Kilos aus dem Urlaub sind kein Grund für Selbstzweifel, sagt unsere Expertin Heidi König.

4 Min.

©Pexels/Polina Tankilevitch

Hier erklärt sie, wie man liebevoll in seinem Körper ankommen und ihn mit all seinen Makeln wertschätzen kann.

Zurück aus dem Urlaub und im Gepäck: schöne Erinnerungen, kleine Souvenirs, zart gebräunte Haut und manchmal auch ein paar unerwünschte Extra-Kilos. Denn oft hinterlassen auch Pizza, Pasta, Eis & Co. eine Erinnerung an den Urlaub. Während sich manche Menschen kaum Gedanken über die zusätzlichen Urlaubskilos machen und den Genuss in den Fokus rücken, erleben viele Frauen jedoch eine regelrechte Entfremdung vom eigenen Körper, der plötzlich anders aussieht und sich fremd anfühlt. Für viele ist es möglicherweise nur ein diffuses Gefühl. Sie merken, dass sich der eigene Körper etwas verändert hat, haben ihn aber noch nie so wirklich als Körperzuhause wahrgenommen.

Sich von unrealistischen Schönheitsidealen verabschieden

Schon früh lernen wir, unseren Körper zu beurteilen, aber kaum jemandem wird vorgelebt und auch gezeigt, wie man den eigenen Körper mögen, spüren und bewohnen kann. Die Body Positivity Bewegung, die sich in den vergangenen Jahren auch medial vermehrt positioniert hat, setzt sich für die Abschaffung von unrealistischen Schönheitsidealen ein. Body Positivity bedeutet übrigens nicht, dass man sich immer toll finden muss. Aber es wäre schon wohltuend, wenn man es schafft, aufzuhören, sich ständig schlecht zu machen oder zu kritisieren. Jeder Körper ist einzigartig. Selbstannahme bedeutet, sich auch ohne perfekte Haut oder Modelmaße wertzuschätzen. Es geht da-rum, den eigenen Körper nicht permanent abzulehnen, sondern sich ihm liebevoll zuzuwenden. Klingt einfach, ist es aber nicht. Es braucht Zeit und Übung. 

Wie fühlt sich der Körper von innen an?

Das eigene Körpergefühl hängt wesentlich davon ab, wie gut man sich spüren und wahrnehmen kann. Wenn Menschen sich nicht so gut spüren, dann werden Spiegel und Waage oftmals wichtiger, als sie sein sollten. Sich permanent kritisch im Spiegel zu betrachten und auf jene Körperpartie zu fokussieren, die einem ohnehin nicht so gut gefällt, ist nicht dienlich. So wird dieses Körperteil sehr oft immer mehr abgelehnt. Wird der eigene Körper im Spiegel oder auf Urlaubsfotos betrachtet, sieht man ihn nur von außen und achtet weniger darauf, wie er sich von innen anfühlt. Wenn man den eigenen Körper kaum oder gar nicht spürt, fühlt er sich womöglich irgendwann wie ein Fremdkörper an. 

©Pexels/Polina Tankilevitch

Das eigene Körpergefühl hängt wesentlich davon ab, wie gut man sich spüren und wahrnehmen kann.

Mag. Heidi König

Das Spiegelbild ist allerdings „nur“ ein äußerer Maßstab, der zugegebenermaßen immer mächtiger wird, wenn ein innerer Maßstab fehlt. Denn dieser sagt einem Menschen, was sich gut anfühlt und was weniger angenehm ist. Fehlt dieser innere Maßstab, werden die Kilos, die die Waage anzeigt, die Kalorien, die ein Eis hat, das Aussehen von anderen und Fotos von Werbemagazinen sehr wichtig.

Ein optimierter Körper ersetzt kein echtes Körpergefühl

Dabei haben diese Maßstäbe nicht sehr viel mit einem selbst zu tun. Jeder Körper ist einzigartig und man wird nie das Aussehen, den Körper oder das Wesen einer anderen Person haben. Und das braucht es auch nicht! Wenn man immer diesen äußeren Idealen nachläuft, wird auch dann – sobald ein bestimmtes Gewicht erreicht worden ist oder Fältchen mit Botox weggebügelt wurden – wieder irgendetwas fehlen oder zu viel sein, um sich wirklich wohlzufühlen. Ein optimiertes Erscheinungsbild sorgt nicht automatisch für ein besseres Körpergefühl. Doch genau darum geht es, denn mit einem guten Körpergefühl fühlt man sich nicht nur besser, man wirkt auch besser auf andere. Deshalb lohnt es sich wirklich, mit dem eigenen Körper in Kontakt zu treten. 

Wie bleibt man mit dem eigenen Körper in Verbindung?

Über Berührung und Bewegung beispielsweise. Es macht tatsächlich einen Unterschied, ob man sich schnell unter die Dusche stellt oder versucht, bewusst zu spüren, wie sich zum Beispiel das Wasser auf der Haut anfühlt. Die Haut freut sich auch über pflegende Lotions und hin und wieder über ein sanftes Peeling. Nicht aus Pflicht zur Selbstoptimierung, sondern als liebevolle Geste sich selbst gegenüber. Eine sanfte Sporteinheit, Yoga oder eine durchgetanzte Nacht unterstützen ein angenehmes Körpergefühl ebenso. 

Vielleicht gönnt man dem eigenen Körper auch hin und wieder eine Massage oder einen Wellnesstag. Denn jeder Körper ist einzigartig. Und genau so darf er auch sein.

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