Kunst aus der Spraydose
Eigentlich ist Birgit Stammler in einer Unternehmensberatung tätig. Doch immer öfters wechselt die 42-jährige Thalheimerin Computer gegen Spraydose und kreiert Kunstwerke, die zum Träumen und Nachdenken einladen.
Wenn die Queen vom Bild lacht, Mr. Spock seine Grüße sendet oder Bugs Bunny daran erinnert, dass Liebe immer Liebe ist, dann hat Birgit Stammler – Künstlername BIX – wieder zur Spraydose gegriffen. Längst ziert die gesprayte Kunst der 42-Jährigen aus Thalheim bei Wels die Wände Kunstsinniger und ließ schon so manch eine Galerie in Wien und sogar die Artexpo in Basel bei der Kundenberaterin anklopfen. Mehrmals im Jahr sind ihre Werke auch im Popupstore Wels ausgestellt. Wir haben die Künstlerin zum Interview getroffen und mit ihr über Inspirationsquellen, Künstlersein und Schaffensprozesse gesprochen.
Ob Mickey Mouse, Marilyn Monroe oder Vogue: Sie alle wurden schon von Ihnen auf der Leinwand verewigt. Was hat Sie dazu inspiriert, Künstlerin zu werden?
Schon als Kind habe ich es geliebt zu zeichnen. Zunächst zog es mich in die Unternehmensberatung. Ein Besuch bei der Banksy-Ausstellung vergangenen Jahres in Linz ließ meine Leidenschaft zur Kunst jedoch wieder aufflammen und veranlasste mich dazu, meine Malutensilien aus dem Keller zu holen (lacht).
Ihr Markenzeichen ist, wie bei Banksy, die Spraykunst. Was fasziniert Sie daran?
Vieles. Zum einen das wilde Unperfekte, zum anderen das Nicht-Planbare. Es ist jedes Mal ein spannender und zugleich schöner Moment, wenn man die Schablone vom Bild entfernt und zum ersten Mal das Endergebnis sieht.
Und was inspiriert Sie zu Ihrer Kunst?
Grundsätzlich alles, was mit dem täglichen Weltgeschehen zu tun hat, aber auch Musiktexte, Comicfiguren oder auch persönliche Themen. Gerade Female Empowerment liegt mir sehr am Herzen.
Wie entstehen Ihre Kunstwerke?
Es ist im Grunde ein Prozess. Manchmal steht der Charakter für das Bild fest, aber die Message noch nicht, oder umgekehrt. Ich lege dann meist die Leinwand zur Seite und ein paar Tage später habe ich plötzlich das ganze Kunstwerk im Kopf. Dafür muss ich aber im richtigen Flow sein.
Haben Sie auch ein Lieblingsbild?
Ja, es ist eigentlich immer das letzte Bild, das ich geschaffen habe (lacht). Dementsprechend schwer ist es oft, mich davon zu trennen. Wenn ich aber sehe, mit welcher Faszination der Kunde sein Kunstwerk betrachtet, kann ich loslassen.
Instagram: @birgit_stammler