Der neue MINI Countryman im Test

Extravagant, stylisch und groß wie nie: Wir durften den neuen MINI Countryman testen.

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Der neue MINI Countryman (c) Thom Trauner

Der neue Countryman von MINI ist viel, aber ganz sicher nicht mehr mini. Die dritte Generation ist im März größer als je zuvor auf unsere Straßen gekommen. Stattliche 4,43 Meter ist der Kompakt-SUV jetzt lang und auch um acht Zentimeter höher als das Vorgängermodell. Das ist dem Umstand geschuldet, dass der Countryman auf der Plattform des BMW X1 basiert.

Redakteurin Nicole Madlmayr mit dem neuen MINI Countryman (c) Thom Trauner

Für Fahrerin und Mitfahrer heißt das: viel Platz und ein großzügiges Raumgefühl. Dazu trägt auch bei, dass sich die Rückbank um 13 Zentimeter verschieben lässt – je nachdem, ob man zusätzlichen Platz im Kofferraum braucht oder sich die Mitfahrer über mehr Beinfreiheit freuen dürfen. Auch die Rückenlehne der drei hinteren Plätze ist individuell in sechs Positionen um bis zu 12 Grad einstellbar – entweder zum entspannten Zurücklehnen oder um eine aufrechte Sitzposition zu unterstützen.

Der Innenraum ist stylisch, extravagant und mit viel Liebe zum Detail gestaltet – genauso, wie es MINI-Fans lieben.“

Der Innenraum ist stylisch, extravagant und mit viel Liebe zum Detail gestaltet – genauso, wie es MINI-Fans lieben. Die cognacfarbenen Sitze sind nicht nur superschön, sondern auch äußerst komfortabel. Vom Armaturenbrett bis in die Türverkleidungen gibt es statt Plastik jetzt Textil mit einem zweifarbigen Farbverlauf. Dieses Design wird durch ein eigens entwickeltes Strickverfahren aus recyceltem Polyester erzeugt und sieht edel und sehr wertig aus. Was uns ebenfalls gern mochten, ist das schöne Sportlenkrad, das auch gut in den Händen liegt.

Fesche Heckansicht. (c) Thom Trauner

Highlight im Cockpit ist das mittig platzierte runde OLED-Display mit einem Durchmesser von 24 Zentimetern. Über dieses Instrument lassen sich sämtliche Infotainment- und Assistenzsysteme per Touch oder Sprachbefehl bedienen. Je nach Experience Mode ist auf diesem Display ganz schön viel los, was vor allem auf den ersten Kilometern für etwas Verwirrung bei der Fahrerin sorgt. Da das Kombiinstrument vor dem Lenkrad fehlt, wird dort auch die Geschwindigkeit angezeigt, was gewöhnungsbedürftig ist. Dass man dafür den Blick von der Straße nehmen muss, ist definitiv suboptimal. Abhilfe schafft das Head-Up Display, das leider als Plexiglasscheibe daherkommt und nicht direkt auf die Windschutzscheibe projiziert wird, was weitaus besser zu diesem Premium-Wagen passen würde.

Das Cockpit im neuen MINI Countryman. (c) Thom Trauner

Über die MINI-typischen Kippschalter lassen sich acht verschiedene Experience Modi ansteuern, mit denen sich das Erscheinungsbild des Cockpits verändert – vom entspannten Balance-Modus bis hin zum Personal-Modus, der sich mit Foto von einem selbst als Hintergrundbild ganz individuell auf die eigenen Bedürfnisse einstellen lässt. Muss man nicht haben, es sind aber genau diese Details, die einen MINI so besonders machen.

Besonders ist auch das äußere Erscheinungsbild, das sich in nahezu allem vom Vorgänger unterscheidet. Der neue Countryman ist kantiger geworden, was ihm gutsteht, allerdings irgendwie nicht mehr typisch nach MINI aussieht. Richtig schön ist die Farbkombination von unserem Testmodell. Auf dem Papier heißt es Smokey Green, Dach und Spiegelkappen sind laut Hersteller in Silber gehalten – in der Realität schaut das mega aus und sorgt dafür, dass sich die Leute auf der Straße nach dem Wagen umdrehen.

Kantig und groß wie nie: der neue MINI Countryman. (c) Thom Trauner

Bleibt die Frage, ob sich der Countryman auch noch markentypisch spaßig fahren lässt? Ja, tut er! Es ist zwar nicht ganz das typische Gokart-Feeling, doch für eine satte Beschleunigung sorgen der 170 PS starke Benziner sowie die effiziente Twin-Power Turbo Technologie. Den Sprint von null auf 100 Stundenkilometer schafft er in 8,3 Sekunden. Damit der Verbrauch trotzdem nicht in die Höhe klettert, ist eine Mild-Hybrid-Technologie integriert. Diese dient zur Wiedergewinnung von Bremsenergie und unterstützt den Verbrennungsmotor beim Beschleunigen mit 14 kW elektrischer Antriebsleistung. Wir haben damit während der Testzeit einen durchschnittlichen Verbrauch von sieben Liter/100 Kilometer geschafft – ohne auch nur auf einen Hauch Fahrspaß verzichten zu müssen.

Der neue MINI Countryman. (c) Thom Trauner

In Verzicht muss man sich hingegen üben, wenn man den neuen Countryman in seiner Garage möchte. Denn die Preise sind – wie der Wagen selbst – eine Klasse für sich. Mit Serienausstattung startet der MINI Countryman C bei knapp 40.000 Euro. Wer ein bissl Extras und Sonderausstattung möchte – in unserem Fall unter anderem 20 Zöller, Sportlenkrad, Panorama-Glasdach, Sonnenschutzverglasung und Head-Up Display –, muss einige Tausender mehr auf den Tisch legen. Unser Testmodell kommt am Ende auf 58.000 Euro, das ist im Vergleich zu anderen Kompakt-SUV ein wirklich stolzer Preis.

Daten & FakteN:

MINI Countryman C, 125 kW/170 PS, Herstellerverbrauch (Stadt & Land kombiniert): 6,5 – 6,1 l/100 km, Testverbrauch: 7,0 l/100 km; Preis Testmodell: 58.072 Euro (ab 39.957 Euro).

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