Backen macht glücklich!
Veronika Brudl ist Bio-Landwirtin im Innviertel und liebt es, zu backen. In ihrem neuen Buch stellt sie die Lieblingsrezepte ihrer Familie vor.
(c) Monika Helminger Fotografie
Wie innovativ und modern die Landwirtinnen in Oberösterreich sind, haben wir gerade wieder bei unserer großen Wahl zur Bäuerin des Jahres gesehen. Eine von ihnen ist Veronika Brudl. Gemeinsam mit ihrer Familie bewirtschaftet sie in Lochen am See einen Bio-Heumilchbetrieb. Was sie seit ihrer Kindheit nie losgelassen hat, ist ihre Liebe zum Backen. Großes Vorbild ist immer ihre Mutter gewesen, die jede Woche frische Mehlspeisen für einen Bio-Bauernmarkt zubereitet hat.
backen als leidenschaft
„Vor allem das Backen war und ist meine erste große Leidenschaft, lange noch bevor ich zum Kochen gekommen bin“, erzählt Brudl. „Es war für mich eine große Freude, als der Anton Pustet Verlag mit mir ein Kochbuch machen wollte, aber erst mit diesem Backbuch fühlt es sich für mich wirklich vollständig an.“ Im September erscheint nämlich ihr neues Buch, in dem sich alles ums Backen dreht. Wie schon im Kochbuch stellt die vierfache Mutter auch dort ausschließlich Lieblingsrezepte ihrer Familie vor, die oftmals gebacken und erprobt wurden. Außerdem legt sie wieder besonderen Wert auf die Regionalität und hohe Qualität der Zutaten. „Denn ohne erstklassige Zutaten gibt es auch kein erstklassiges Ergebnis“, betont sie.
alltagstaugliche rezepte
Und wie im ersten Buch ist ihr auch in der „Backstube“ wichtig, dass die Rezepte unkompliziert und somit alltagstauglich sind. „Kochen und Backen sollen schließlich keine starren Tätigkeiten oder lästigen Pflichten sein“, sagt Brudl. „Vielmehr soll es etwas sein, das einen selbst und andere glücklich macht und für viele kleine Glücksmomente sorgen kann.“
Rustikales Roggenbaguette
ZUTATEN:
600 g glattes Weizenmehl (Type 700)
100 g Weizenbrotmehl (Type 1600)
300 g Roggenmehl (Type 960)
20 g Salz
20 g Brotgewürz
42 g Germ
10 g Zucker
600 bis 700 ml lauwarmes Wasser
ZUBEREITUNG:
Die Mehle in einer Schüssel mit dem Salz und dem Brotgewürz vermischen.
Germ und Zucker mit dem lauwarmen Wasser verrühren und zur Mehlmischung leeren. Alles zu einem glatten, nicht zu festen Teig verkneten. Den Teig zugedeckt etwa eine Stunde bei Zimmertemperatur (oder über Nacht im Kühlschrank) gehen lassen.
Den Teig in sechs gleich große Stücke teilen und diese rund formen. Nun jedes Stück zu einem länglichen Baguette formen und jeweils drei Stück mit Abstand auf ein Blech legen. Die Baguettes mit Wasser besprühen und dreimal schräg einschneiden.
Beide Bleche bei 220 Grad Heißluft in das vorgeheizte Rohr schieben und die Baguettes mit Dampf 20 bis 25 Minuten backen.
Tipp: Wer kein Weizenbrotmehl zur Hand hat, kann auch 700 g glattes Weizenmehl nehmen.
Vorratstipp: Das fertig gebackene Baguette auskühlen lassen und in einem großen Gefriersackerl einfrieren. Damit es wie frisch schmeckt, das gefrorene Baguette auf ein Backblech legen und im Rohr bei 50 Grad Heißluft 40 bis 50 Minuten auftauen lassen. Auf diese Weise wird das Baguette so knusprig, als wär‘s frisch gebacken.
Birnen-Schlangerl
ZUTATEN FÜR DEN TEIG:
200 g kalte Butter
400 g griffiges Mehl
1 Eidotter
180 bis 200 ml Schlagobers
1 Prise Salz
FÜR DIE FÜLLE:
ca. 800 g Birnen
100 g Rosinen (und/oder Walnüsse)
1⁄2 TL Zimt
100 g Zucker
etwas Zitronensaft
versprudeltes Ei zum Bestreichen
ZUBEREITUNG:
Für den Teig die Butter auf einer Vierkantreibe grob reiben und dann mit den restlichen Zutaten rasch zu einem glatten Teig verkneten. Den Teig in Frischhaltefolie wickeln und mindestens 10 Minuten im Kühlschrank rasten lassen.
Währenddessen die Birnen schälen, vom Kerngehäuse befreien und blättrig schneiden. Dann mit den restlichen Zutaten vermengen.
Den Teig halbieren und jedes Stück zu einem länglichen Rechteck dünn ausrollen. Die Fülle der Länge nach mittig auf dem Teig verteilen und den Teig links und rechts über der Fülle zusammenschlagen. Die Ränder zusammendrücken und beide Schlangerl auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen.
Die Schlangerl mit dem versprudelten Ei bestreichen und im Rohr bei 180 Grad Heißluft 30 bis 40 Minuten goldgelb backen.
Tipp: Den Teig am besten schon auf dem Backpapier ausrollen, damit man das zusammengeschlagene Schlangerl nicht mehr herumheben muss – dabei ist nämlich die Gefahr groß, dass es oben wieder aufgeht.
Extratipp: Besonders schön sieht das Schlangerl aus, wenn es mit Teigresten hübsch verziert wird.
Variation: Statt Birnen kann man auch sehr gut Äpfel verwenden – oder man mischt beide Obstsorten.
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