Das lesen wir gerade…
Wir haben uns in der Redaktion umgehört und zeigen euch hier unsere aktuellen Lieblingsbücher.
Für die Liege am Pool, fürs Handtuch am Meer, für Wartezeiten am Flughafen, lange Zugfahrten oder den Sundowner auf der Terrasse: Hier kommen die Urlaub-Buchtipps der OBERÖSTERREICHERIN-Redaktion mit unseren liebsten Büchern die wir gerade lesen.
Offene Gewässer – Romina Pleschko
Buchtipp von Petra Kinzl, Redakteurin
„Offene Gewässer“ ist meine Entdeckung des Sommers 2023! Zufällig fiel es mir neulich im Büro in die Hände, als ich im Regal unserer Rezensionsexemplare nach Urlaubslektüre Ausschau hielt. Umso überraschter war ich, als sich mein Fundstück als spannende Lektüre über eine Außenseiterin und Antiheldin entlarvte, die mit allen Wassern gewaschen ist. Wie die Autorin – übrigens eine Oberösterreicherin, Jahrgang 1983 – mit Worten jongliert und diese treffsicher platziert: Herrlich erfrischend!
Zum Inhalt
Nicht mit mir! Die kleine Elfi ist eine Schelmin. Im Alleingang schlägt sie sich einfallsreich und mit teils unlauteren Mitteln durchs Leben, in ihrem neuen Heimatort Liebstatt am See wird das junge Mädchen schnell als Sonderling abgestempelt. Trotz Elfis gewitzter Bemühungen will die Gemeinde sie nicht als eine von ihnen annehmen, sie bleibt eine Außenseiterin. Jahre später kehrt sie als ältere Frau nach Liebstatt zurück – und wieder wird der Ort zum Feind. Der Bau eines Hotels bedroht die Idylle ihres Seegrundstücks. Will die Gemeinde sie loswerden? Es ist Zeit für Widerstand, findet Elfi.
Echtzeitalter – Tonio Schachinger
Buchtipp von Christa Schneider, Lektorin
Als Fan von Coming-of-Age-Geschichten und Mutter dreier Hobby-Gamer-Söhne habe ich das neue Buch „Echtzeitalter“ des Österreichers Tonio Schachinger gekauft und bin gerade mitten in der Story. Der 31-jährige Autor erzählt von dem Jungen Till, der in ein Wiener Elitegymnasium kommt und dem dortigen Schulalltag und Bildungskanon – mit konservativem und despotischem Klassenvorstand – in die Gaming-Welt, konkret in das Echtzeit-Strategiespiel „Age of Empires 2“, entflieht.
Zum Inhalt
Tonio Schachinger erzählt nicht nur die Geschichte einer Jugend zwischen Klassikerlektüre in Reclam-Gelb und Faszinationswelt Computerspiele, er spannt den Bogen über die nicht immer einfache Beziehung zu den Eltern, zu Freundschaft, Erziehung, Freiheit, jugendlichem Aufbegehren, und mit Verweisen auf manch reale, karikaturhafte Begebenheiten aus dem politisch-gesellschaftlichen Österreich hat er damit nicht nur eine gute Coming-of-Age-Story, sondern einen Gesellschaftsroman geschaffen. Mein Fazit der ersten 100 Seiten: unterhaltsam!
Unser letzter Sommer am Fluss – Jane Healey
Buchtipp von Laura Zapletal, Redakteurin
Meine Lieblingsbücher sind die, die nicht zu kitschig sind und immer eine gute Brise Dramaturgie und Melancholie beinhalten. Ein bisschen näher am Leben eben. „Unser letzter Sommer am Fluss“ enttäuscht in diesen Anforderungen keineswegs. Im Gegenteil Jane Healey schafft es auf unvergleichliche Art die Komplexität von Beziehungen in eine atmosphärische Sommerlektüre zu packen und damit ein Bild vom Leben zu zeichnen, das einen so schnell nicht mehr loslässt.
Zum Inhalt
Juli 1973: Ruth und ihre Freundinnen nennen sich die Ophelia-Girls. Am Fluss stellen sie präraffaelitische Gemälde nach – bis etwas Tragisches passiert. Vierundzwanzig Jahre später zieht Ruth mit der siebzehnjährigen Tochter Maeve und ihrem Mann Alex in ihr einst prachtvolles Elternhaus zurück. Als Stuart, ein Jugendfreund von Ruth, für ein paar Wochen zu Besuch kommt, entflammen eine alte und eine neue Leidenschaft. Wie die viktorianische Villa beginnt die Familienfassade zu bröckeln – und es kommen Dinge ans Licht, die Ruth seit jenem verhängnisvollen Sommer zu vergessen versucht hat.
Die Galerie in Valencia – Margot S. Baumann
Buchtipp von Linnéa Harringer, Redakteurin
Zur Urlaubsplanung gehört für mich auch dazu, zu schauen ob ich einen Roman finde, der dort spielt wo ich hinfahre. Ich liebe es in eine Geschichte einzutauchen, die in der Gegend spielt, in der ich auch gerade bin. Heuer ging es für mich nach Spanien, genauer nach Valencia und der einzige halbwegs interessant klingende Roman war dieser hier. Das Cover schreckte mich zwar bisschen ab, aber ich gab der „Galerie in Valencia“ eine Chance und wurde positiv überrascht. Das spanische Lebensgefühl in Valencia kommt gut rüber, eine heiße Liebesgeschichte ist auch dabei und gleichzeitig taucht man tief in die Geschichte Spaniens ein. Als Urlaubslektüre perfekt!
Zum Inhalt
Was für eine Karrierechance! In Valencia soll Elena eine Zweigstelle der renommierten Millennium-Galerie aufbauen. Schade nur, dass sie kein Spanisch kann: Ihr Vater lehnt alles ab, was ihn an sein Heimatland erinnert. Doch prompt gerät Elena in der Stadt am Río Turia mit dem smarten Innenarchitekten Carlos Torres aneinander. Seine Ideen für die Galerie sind ihr zu innovativ. Und dann knistert es auch noch zwischen ihnen! Dabei fehlt Elena der Mut, an die Liebe zu glauben – bis sie zufällig einen antiken Sekretär aus dem Haus ihrer Großeltern ersteht. Eine geheime Namensliste darin wird der Schlüssel zur spanischen Vergangenheit ihrer Familie. Und vielleicht auch zu einer gemeinsamen Zukunft mit Carlos …