Krafttraining: Rückenansicht einer Frau, die zwei Hanteln stemmt.

Stark statt schlapp: Krafttraining als Gamechanger

Fitnesscoach Gabriel Reifinger über die Kraft kleiner Veränderungen, wie Krafttraining das Leben verändern kann und warum Motivation dabei oft völlig überbewertet wir.

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Wer sich jeden Tag neu aufraffen muss, hat nicht zu wenig Disziplin, sondern das falsche System. Davon ist Gabriel Reifinger überzeugt, Gründer von „Powerfitness“, einem der erfolgreichsten Fitness-Coaching-Unternehmen Österreichs: „Es liegt nicht an Faulheit. Was fehlt, ist eine Struktur, die zum Leben passt.“ Aus diesem Grund hat er ein System entwickelt, das nicht auf Verbote oder Diäten setzt, sondern auf Leichtigkeit und Alltagstauglichkeit. Damit begeistert der Natternbacher mittlerweile nicht nur Klientinnen und Klienten im deutschsprachigen Raum. Erst kürzlich wurde er dafür auch international ausgezeichnet: In Dubai als einziger Österreicher unter weltweit 25 Preisträgern für den Aufbau eines Erfolgssystems in Training und Ernährung und in den USA vom renommierten „Nutritional Coaching Institute“ für das Setzen neuer Coaching-Standards in Europa.

Bewegung: das einfachste Medikament

„Bewegung wirkt wie Medizin – aber ganz ohne Nebenwirkungen“, sagt Reifinger. Wer sich regelmäßig bewegt, profitiert auf allen Ebenen: Das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes oder Depressionen sinkt. Wohlbefinden und Schlaf verbessern sich. Die Gelenke bleiben beweglich, die Muskeln werden belastbarer. Und ganz nebenbei stärkt Bewegung auch das Selbstvertrauen.

Krafttraining ist kein Bodybuilder-Ding

„Viele denken, Krafttraining sei nur etwas für Fitness-Freaks oder junge Männer, aber das Gegenteil ist der Fall“, betont Reifinger. „Gerade Frauen ab 30 und ältere Menschen profitieren besonders, denn gezieltes Krafttraining schützt vor Osteoporose, hält den Stoffwechsel aktiv, lindert Verspannungen und Gelenkschmerzen und formt den Körper nachhaltig.“

Und das Beste: Man braucht dafür weder Geräte noch ein Fitnessstudio. Therabänder und das eigene Körpergewicht reichen völlig.

Wie sieht das ideale Training aus?

Gabriel Reifinger empfiehlt eine Kombination aus gezieltem Krafttraining und Alltagsbewegung: „Gehen, Radfahren, Kinder heben, Einkäufe tragen – all das zählt. Aber ohne gezielte Reize fehlt dem Körper oft der Impuls, sich wirklich zu verändern.“

Sein Erfolgsrezept: Zwei Mal pro Woche eine Stunde Ganzkörpertraining mit den sieben Grundbewegungen. Daheim können das Kniebeugen, Ausfallschritte, Liegestütz (oder Damenliegestütz), Rudern im Sitzen mit den Therabändern oder der Latzug sein, wobei man das Theraband über die Tür legt, um es dann herunterziehen zu können. Diese Übungen sind alltagstauglich, effektiv und zeigen schnell Wirkung.

Doch wie bleibt man langfristig dran?

Viele glauben, sie müssten sich für einen langfristigen Erfolg „nur zusammenreißen“. Reifinger widerspricht: „Die meisten Menschen scheitern nicht an der Disziplin, sondern am falschen System. Wenn man sich jeden Tag überwinden muss, passt der Plan nicht zum Leben.“

Statt auf Motivation setzt er auf Struktur und Alltagsintegration: feste Zeiten, klare Routinen, einfache Übungen, Essen mit der Familie am Tisch – und ganz wichtig: keine Verbote und kein Diät-Zwang. „Sobald Bewegung und Ernährung so selbstverständlich werden wie Zähneputzen, bleibt man automatisch dran“, weiß der Erfolgscoach. „Und dann passiert das, was viele nicht für möglich gehalten hätten: Man spürt echte Fortschritte. Weniger Rückenschmerzen. Besserer Schlaf. Wieder ins Lieblingskleid passen. Mehr Lebensqualität. Und plötzlich will man gar nicht mehr aufhören.“

Was tun, wenn’s nicht klappt?

Scheitern ist kein Ende, sondern ein Signal zur Kurskorrektur.  „Kein Weg ist perfekt und für das echte Leben gibt es kein Google Maps“, erklärt Reifinger. „Wenn man seinen Fortschritt wöchentlich aufschreibt, kann man erkennen, was klappt und was nicht geklappt hat. Für die Fehler muss man neue Lösungen suchen und austesten. Das macht nachhaltige Veränderung überhaupt erst möglich.“

So gelingt der Einstieg – auch ohne Coach

Klein anfangen: Zehn Minuten pro Tag mehr Bewegung reichen für den Start.
Fixe Termine setzen: Zwei Trainings pro Woche im Kalender eintragen – wie einen Arzttermin.
Outfit vorbereiten: Liegt die Sportkleidung schon bereit, gibt‘s weniger Ausreden.
Struktur statt Motivation: Routinen entstehen durch Struktur und Wiederholung.
Apps und Trainingsvideos nützen: Vorsicht ist aber bei Diätversprechen geboten!

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