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Auch wenn derzeit kein Sanierungsboom in Sicht ist, bleibt Sanieren 2025 ein hochrelevantes Thema. Ein Großteil der Gebäude in Österreich wurde vor dem Jahr 1990 erbaut. Viele davon sind sanierungsbedürftig. Durch fachgerechte Revitalisierung können diese wieder Jahrzehnte als nachhaltiger Wohn- und Lebensraum dienen. Das verdeutlicht Baumit, ein führender Baustoffproduzent in Österreich, bei einem Pressegespräch zum Start in die Bausaison 2025.
Bestandsbauten zukunftsfit machen. Zwar sei die Situation in Österreichs Bauwirtschaft nach wie vor angespannt, so die Einschätzung von Baumit, doch bleibe die Sanierung auch 2025 ein hochrelevantes Thema. „Bestandsbauten zukunftsfit zu machen, ist ein wachsender Markt“, meint Georg Bursik von der Geschäftsleitung der Baumit GmbH. Von einer dreiprozentigen Sanierungsrate in der thermischen Gebäudesanierung, die es brauche, um den Gebäudesektor bis 2040 klima- und zukunftsfit zu bekommen, sei man jedoch meilenweit entfernt. Ein Hoffnungsschimmer könnte das bevorstehende Auslaufen der strengen Kreditvergabericht- linien im kommenden Juni sein, was der Baubranche insgesamt Erleichterung bringen könnte.
Bestandsbauten zukunftsfit zu machen, ist ein wachsender Markt.
Georg Bursik, Geschäftsleitung der Baumit GmbH
One-Stop-Sanierungsberatung. „Wir wissen um das Potenzial an notwendigen und geplanten Sanierungsmaßnahmen in Österreich. Losgelöst von Förderungen gilt es, den Gebäudebestand zu sanieren und so wieder für Jahrzehnte mit hoher Wohnqualität zu geringen Betriebskosten nutzbar zu machen“, betont Georg Bursik und verweist auf eine neue One-Stop-Sanierungsberatung von Baumit (baumit.at/sanierungsberatung). Denn wer Interesse an einer thermischen Sanierung hat, weiß oft nicht, wo er anfangen soll. So kann es geschehen, dass Projekte falsch angegangen werden.
Fenstertausch als Schlüsselmaßnahme. Ein wesentlicher Bestandteil der thermischen Sanierung ist der Austausch alter Fenster. Fenster sind oft Schwachstellen in der Gebäudehülle. Der Fenstertausch bietet eine vergleichsweise einfache Möglichkeit, die Energieeffizienz eines Gebäudes erheblich zu verbessern. Moderne Fenster mit Mehrfachverglasung und optimierten Rahmenmaterialien können den Wärmeverlust drastisch reduzieren und so die Heizkosten senken.


Julia Speiser ist Geschäftsführerin bei Entholzer Fenster mit Sitz in Wels und weiß, wann sich ein Fenstertausch lohnt: „Im Winter die Kälte, im Sommer die Hitze: Undichte Fenster lassen hinein, was wir lieber draußen hätten. Durch einen Fenstertausch kann man den Wärmeverlust deutlich verringern und damit Heizkosten sparen.“ Dreißig Jahre alte Fenster können optisch noch gut aussehen, aber sie entsprechen nicht mehr dem heutigen Standard. „Wenn man ein altes Fenster gegen ein neues ersetzt, verbessert sich der Wärmedämmwert mindestens um den Faktor drei“, räumt Julia Speiser ein. „Aufgrund gestiegener Energiekosten rechnet sich eine Fenstersanierung mittlerweile doppelt so schnell wie früher.“
Aufgrund gestiegener Energiekosten rechnet sich eine Fenstersanierung mittlerweile doppelt so schnell wie früher.
Julia Speiser, Geschäftsführung Entholzer Fenster
Produktunabhängige Beratung.
Produktunabhängige Energieberatung rund ums Bauen, Sanieren, Heizen und Wohnen: Wer die Sanierung eines Eigenheimes plant oder die Neuanschaffung einer Heizung überlegt, kann sich beim OÖ. Energiesparverband individuell und kostenlos beraten lassen. In den meisten Fällen findet die Beratung vor Ort statt. Der Befund dient auch als Grundlage für die Wohnbauförderung.
Kontakt über die Hotline:
0800-205 206 oder Tel. 0732-7720-14860, E-Mail: beratung@esv.or.at,
Internet-Formular zur Anforderung der
Energieberatung auf
www.energiesparverband.at
Reihenfolge der Maßnahmen:
Ob eine Gebäudesanierung Sinn macht, dafür nennt der OÖ. Energiesparverband folgende Faustregel: Die jährlichen Heizkosten dividiert durch die Quadratmeteranzahl der beheizten Fläche. Ist der Wert größer als 20 Euro/m2, sollte man Wärmedämmmaßnahmen setzen. Wenn schrittweise einzelne Maßnahmen gesetzt werden, empfiehlt sich folgende Reihenfolge:
1 Oberste Geschoßdecke dämmen: Diese Maßnahme (mindestens 30 cm Dämmung)
bringt mit relativ geringen Kosten häufig die größten Einsparungen.
2 Fenster sanieren: Dichtungen, Beschläge, Glastausch.
3 Fenstertausch: Den besten Wärmeschutz bietet ein Dreischeiben-Wärmeschutzglas mit
Glas-U-Werten von Ug = 0,5 – 0,7 W/m2K.
4 Kellerdecke von unten dämmen: Mindestens 10 cm zusätzliche Wärmedämmung an der
Unterseite der Kellerdecke schafft Abhilfe bei „kalten“ Fußböden.
5 Außenwände dämmen: (Mindestdämmstärke von 14 – 20 cm empfehlenswert)
6 Warmwasserbereitung im Sommer von der Heizung trennen: Idealerweise werden Sonnenkollektoren zur
Warmwasserbereitung im Sommer genutzt und nur im Winter die Heizungsanlage verwendet.
7 Heizung sanieren: Auch ohne Heizungstausch lassen sich oft mit einfachen Maßnahmen Verbesserungen erzielen,
wie z.B. durch Dämmen der Verteilleitungen, Einbau einer modernen Regelung und von Thermostatventilen, durch einen Pufferspeicher oder durch den Einbau von effizienten Umwälzpumpen in Verbindung mit hydraulischer Einregulierung
und Einstellen der Heizwassertemperatur (Heizkurve).
8 Heizkessel tauschen: Nach erfolgter Sanierung des Hauses ist der Energiebedarf wesentlich geringer und der
Heizkessel meist überdimensioniert. Bei einer Heizungserneuerung bietet sich der Umstieg auf erneuerbare Energieträger an.
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