Fasten im Redaktionstest. Nicole Madlmayr mit Hund auf der Couch.

Fasten im Redaktionstest: Mehr Genuss als Verzicht

Selbstversuch von Redakteurin Nicole Madlmayr

3 Min.

© privat

Ich kann mich nicht erinnern, mich nach den Weihnachtsfeiertagen jemals so voll und unwohl gefühlt zu haben wie dieses Mal. Ein guter Zeitpunkt also, um wieder einmal im Buch Fasten – und los geht’s von Fastenexpertin Elisabeth Rabeder zu schmökern. Darin schlägt sie verschiedene Fastenmethoden vor – von einzelnen Entlastungstagen bis hin zum Vollfasten. Ich entscheide mich für eine Variante dazwischen: ein sanftes Detox-Wochenende.

Diese Detox-Bauch-gut-Kost ist laut Rabeder, die das Curhaus Bad Mühllacken leitet, die mildeste aller Fastenformen, die man auch über Wochen oder sogar Monate hinweg praktizieren kann. Auf Fleisch, Kuhmilch, tierisches Eiweiß und Milchprodukte wird weitgehend verzichtet. Die Basis sämtlicher Gerichte bildet Gemüse – gekocht, gebraten, gebacken, gedünstet oder gedämpft, gut gewürzt und mit Butter oder hochwertigem Öl verfeinert. Das Praktische daran: Das Buch liefert auch fertige Einkaufslisten. Ich wähle also die Rezepte aus, die mich besonders ansprechen, gehe einkaufen und kann am nächsten Tag direkt starten.

Sanfte Darmentleerung zum Start

Los geht’s mit einer sanften Darmentleerung. Das bedeutet: Zügig einen Viertelliter Sauerkrautsaft trinken, der mit warmem Wasser verdünnt wird, und danach noch mindestens einen halben Liter warmes Wasser nachtrinken. Funktioniert hervorragend und klingt übrigens schlimmer, als es tatsächlich ist.
Zum späten Frühstück habe ich die warme Quinoa mit gebratenem Apfel und Zimt gewählt. Schmeckt wunderbar und hält so gut satt, dass ich erst am späten Nachmittag wieder Hunger verspüre. Das Praktische: Ich habe mehr Quinoa gekocht, sodass die fein gewürzte Gemüsepfanne mit Quinoa dann ruckzuck fertig ist.
An diesem Tag fällt mir auch eine ungesunde Gewohnheit auf: der regelmäßige Gang zur süßen Lade, um zwischendurch ein Stück Schokolade zu essen. Ich stoppe mich rechtzeitig und greife stattdessen zu ein paar Nüssen – obwohl ich mir im Nachhinein nicht sicher bin, ob das überhaupt „erlaubt“ ist …

Hirsebrei statt Kipferl zum Frühstück

Die nächste Herausforderung erwartet mich am Samstagmorgen, als mein Liebster frische Kipferl vom Bäcker mitbringt, während ich mit meinem warmen Hirsebrei mit Beeren am Frühstückstisch sitze. Aber ich weiß ja, wofür ich es mache …
Mittags gibt es eine Pilzpfanne mit Hirse (ich habe am Morgen wieder mehr gekocht, damit es schneller geht), und am Abend genieße ich den mediterranen Gemüsereis.
Dazwischen nehme ich mir viel Zeit für mich, denn auch das gehört zum Fasten. Ich lese, mache Yin-Yoga und gehe mit Freunden zum Eisbaden – großartig!

Am dritten Tag frühstücke ich das Flockenmüsli mit Früchten (bei mir mit Banane und Datteln), dann geht’s ins Fitnessstudio. Beim Training habe ich nie das Gefühl, dass mir die Kraft ausgeht. Im Gegenteil: Ich fühle mich voller Energie! Als spätes Mittagessen koche ich mir das Gemüsecurry mit Kichererbsen, das so köstlich schmeckt, dass ich froh bin, mehr gemacht zu haben und es auch am Abend noch essen zu können.

Mein Fazit nach dem Entlastungswochenende: Ich hätte nie gedacht, dass mir schon drei Tage mit dieser Detox-Bauch-gut-Kost so guttun könnten! Ich fühle mich großartig und werde das in Zukunft definitiv regelmäßig praktizieren. Die Rezepte sind unkompliziert und rasch zuzubereiten und somit auch für den Alltag geeignet. Für mich war es vielmehr Genuss als Verzicht, denn den habe ich nur vor der süßen Lade gespürt!

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