So richtest du dein Schlafzimmer richtig ein
4 Tipps von Architektin Sissi Kettl.
Upgrade zum Masterbedroom: die Verbindung von Schlafen, Bad und Schrankraum und dazu fließende Stoffe sorgen für Großzügigkeit und zugleich Abgrenzung © mit KI erstellt
Die aus Pram stammende und in Wien tätige Architektin Sissi Kettl kennt die Aspekte, die häufig übersehen werden, und weiß um die Kunst, einen Raum mit Seele zu kreieren.
4 Tipps der architektin
Das Schlafzimmer sollte im optimalen Fall ein Ort der Ruhe, Entspannung, Erholung, Zweisamkeit und Intimität sein – oft spiegelt das Schlafzimmer diese Atmosphäre aber nicht wider. Deshalb wollten wir eine Architektin zurate ziehen und wissen, was bei der Planung häufig übersehen wird, wo Lichtquellen am besten platziert werden und was Textilien alles können. Weil sich das Architekturbüro Sissi Kettl mit humorvollem Augenzwinkern als das „erste Büro, das selbst dem Wäscheständer einen festen Platz einräumt“ bezeichnet, haben wir uns mit vier Fragen an die Wahlwienerin mit oberösterreichischen Wurzeln gewandt.
Tipp 1: GIB DEM Schlafzimmer EINE SEELE
Welche Aspekte werden im Schlafzimmer häufig übersehen?
Das Schlafzimmer ist ein Ort der Ruhe, Entspannung, Erholung, Zweisamkeit und Intimität – doch das Schlafzimmer spiegelt diese Atmosphäre meistens nicht wider. Der Grund dafür ist, dass die Räume oft sehr klein sind und gängig mit Bett und Schränken eingerichtet werden. Die Ausstrahlung des Zimmers ist dann von Schrankfronten geprägt.
Vielfach behindert die Aufgehrichtung der Schränke die Bewegungsfreiheit im Schlafzimmer. Vorhänge aus leicht transparenten Stoffen vor offenen Regalen sind eine tolle Möglichkeit, einem „seelenlosen“ Raum Ruhe und Entspannung, fast ein bisschen das Gefühl von Tausendundeiner Nacht, zu geben.
Tipp 2: KREIERE DEIN MASTERBEDROOM
Worauf sollte man schon bei der Planung des Schlafzimmers achten?
Das Upgrade des Schlafzimmers ist das „Masterbedroom“ – hier sind Bad und Schrankraum direkt mit dem Schlafzimmer verbunden. Auch hier kann einiges schiefgehen: Wenn Bad und Schrankraum jeweils durch eine separate Tür begehbar sind, steht das Bett in einem Raum, der sich vor allem durch „Türen“ auszeichnet. Im besten Fall werden die Trennungen von Schlafen, Bad und Schrankraum mittels Glaswänden und Vorhängen umgesetzt – das verleiht dem Raum Großzügigkeit und Transparenz. Die Wirkung stellt sich übrigens auch bei kleineren Schlafzimmern ein.
Tipp 3: SPIEL MIT TEXTILIEN UND LICHT im Schlafzimmer
Wie lassen sich Textilien und Licht richtig einsetzen, um mehr Gemütlichkeit zu schaffen?
Textilien an Wänden und am Boden verbessern die Raumakustik extrem – alleine das sorgt für Gemütlichkeit. Leider ist der Teppichboden vielerorts komplett verschwunden, am ehesten wird er noch in Penthäusern verlegt – aus gutem Grund, er gibt jedem Raum einen Verweil- und Bleibhier-Charakter. Als Raumtrenner eingesetzt, öffnen Textilien die Räume.
Zudem eine „Ode an den Vorhang“ am Fenster in zwei Schichten: Ein leicht transparenter Stoff bricht verführerisch das Sonnenlicht und ein Verdunkelungsvorhang als zweite Lage. Zu guter Letzt sollte die Rolle des Lichts nicht unterschätzt werden: Unterschiedliche Lichtquellen auf verschiedenen Höhen verstärken die Wirkung von Ruhe und Entspannung.
Tipp 4: WÄSCHESTÄNDER AUS DEM WEG
Was kann man tun, wenn man bereits eine Wohnung oder ein Haus besitzt, aber feststellt, dass
z. B. Platz für den Wäscheständer fehlt?
Ja, der Wäscheständer braucht einen fixen Platz – in vielen Wohnungen und Häusern steht er im Wohnzimmer oder Schlafzimmer und muss ständig auf- und abgebaut werden. Gleiches gilt für das Bügelbrett. Wenn der Platz nicht von vornherein mitgeplant wurde, was leider oft der Fall ist, gibt es die Möglichkeit, mit Möblierungen zu reagieren. Die Situation muss jedoch von Grundriss zu Grundriss neu überlegt werden, ein Allheilmittel gibt es leider nicht. Ich biete diese Beratungen auch mit meinem Büro an.
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