Der Koch der Nationalelf
Fritz Grampelhuber kennt die Lieblingsspeisen der Fußball-Profis
Copyright: Martin Fickert/OÖ Tourismus
Wenn im Lexikon neben dem Wort „Leidenschaft” ein Foto wäre, dann vermutlich das von Fritz Grampelhuber. Der Goiserer ist Koch des österreichischen Fußball-Nationalteams und brennt neben gutem Essen mit (An-)Pfiff für das Salzkammergut und seinen Betrieb, den Steegwirt. Den führt er in bald 20. Generation gemeinsam mit seinem Bruder Tamino mit Herzblut und Teamgeist.
Der Fritz, der kennt sie alle. Und er weiß auch, was sie glücklich macht. „David Alaba isst am liebsten Gamskäsekrainer. Die hab ich ihm schon bis nach Madrid geliefert. So ein zartes Gamsfleisch kannst du nicht züchten, das gibt‘s nur bei uns im Salzkammergut”, sagt Fritz Grampelhuber und grinst spitzbübisch. Da ist so ein Leuchten in den Augen, wie bei einem kleinen Buben, der zu Weihnachten das erste Trikot seiner Lieblingsmannschaft geschenkt bekommt. „Für den Michael Gregoritsch hab ich von Goisern aus ein Beuscherl nach Wien organisiert. So sehr mag er das. Und der Marko Arnautović isst gerne Risotto, Fleischlaberl und Spanferkel.”
es gibt auch schweinsbraten
Seit der UEFA EURO 2016 in Frankreich bekocht Fritz Grampelhuber die Nationalelf und gilt somit als festes Teammitglied der Spieler. „Den Speiseplan mache ich selbst. Dann schaut noch ein Ernährungsberater drüber. Es gibt auch manchmal einen Schweinsbraten, aber halt nicht am Tag vor dem Spiel.” Nie fehlen darf jedenfalls der legendäre Schokokuchen mit Latscheneis. „Den mögen alle, aber besonders der Christoph Baumgartner ist ein großer Fan davon.” Gefragt nach der Rezeptur, schaut Fritz geheimnisvoll und sagt im kollegialen Duwort: „Das Kuchenrezept kannst du haben, aber das Latscheneis ist und bleibt ein gut gehütetes Geheimnis. Da müssen die Leute schon selbst zu uns kommen.“
Für Michael Gregoritsch
Fritz Grampelhuber
hab ich von Goisern aus
ein Beuscherl nach
Wien organisiert.
Kochen am offenen Feuer
Zwei Monate im Jahr reist der schneidige Koch mit seinen „Buam” von Training zu Training und kocht in fremden Küchen stets in hervorragender Qualität. „Das ist schon anspruchsvoll, denn es ist jedes Mal ein neuer Arbeitsplatz. In Kasachstan haben wir auf offenem Feuer gekocht. In Israel war am Freitag ab 16 Uhr wegen dem Schabbat niemand mehr erreichbar. Aber die Spieler brauchen natürlich immer gleichbleibend beste Qualität beim Essen. Nur so können sie Höchstleistungen bringen.” Genau diese Verlässlichkeit schätzen die Kicker, die sogar selbst gemachtes Ketchup serviert bekommen.
Text: Christina Tropper/OÖ Toursimus